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Digitale Balance finden: Weshalb die ständige Erreichbarkeit stresst und was Ihr dagegen tun könnt

Christien Marie Wach • 5. Oktober 2024

Wir leben in einer Zeit, in der die digitale Welt allgegenwärtig ist. Smartphones, Emails und soziale Medien begleiten uns den ganzen Tag - und sogar oft bis spät in die Nacht.

Was einst als praktische Bereicherung gegolten, hat sich für viele von uns zu einer unsichtbaren Kette entwickelt. Plötzlich scheint es normal, um 22 Uhr noch auf Nachrichten zu reagieren, Arbeits-Emails am Wochenende zu checken oder direkt nach dem Aufwachen das Smartphone in die Hand zu nehmen, um nichts zu verpassen.

Doch diese ständige Erreichbarkeit hat ihren Preis: Stress, Überforderung und das Gefühl, immer im "On-Modus" zu sein.


Weshalb ständige Erreichbarkeit stressen kann

Permanente Erreichbarkeit führt dazu, dass unser Nervensystem kaum zur Ruhe kommt. Auch wenn wir glauben, wir würden uns entspannen, bleibt immer ein Teil "auf Standby" - bereit, auf die nächste Nachricht, das nächste Klingeln oder die nächste Email zu reagieren. Das führt dazu, dass wir uns nie richtig erholen und unser Körper und Geist in einem ständigen Alarmzustand bleiben. Unser Stresslevel bleibt dauerhaft erhöht, was langfristig zu Erschöpfung, Schlafstörungen und sogar gesundheitlichen Problemen führen kann.


Es ist nicht verwunderlich, dass viele Menschen - ob im beruflichen Umfeld oder im Privatleben - immer wieder an ihre Grenzen stoßen und sich fragen: "Wie kann ich aus diesem Kreislauf aussteigen?" Eine Antwort darauf zu finden mag nicht einfach sein, aber ist definitiv möglich.



Anzeichen von Erreichbarkeitsstress

Ihr ...

  • fühlt Euch nach der Arbeit ausgebrannt, obwohl Ihr körperlich kaum gefordert wurdet.
  • habt Schwierigkeiten, abends abzuschalten oder gut zu schlafen.
  • merkt, dass Ihr gereizter auf Emails, Anrufe oder Nachrichten reagiert.
  • verpürt Unruhe, sobald Ihr Euer Smartphone für längere Zeit nicht in der Hand habt.



Die Illusion von Verbindungen

Das Paradoxe an unserer digitalen Welt ist, dass wir ständig "verbunden" sind, ohne wirklich in Verbindung zu stehen. Ein schnelles Like, oder eine Nachricht zwischendurch, mag den Anschein von Nähe und Austausch vermitteln. Doch was dabei fehlt, ist die echte menschliche Verbindung. Wir sind zwar ständig online, aber diese Art der Kommunikation bleibt oft oberflächlich und erzeugt nicht das Gefühl von echter Verbundenheit. Und genau das kann dazu führen, dass wir uns trotz ständiger Erreichbarkeit einsam und isoliert fühlen.


Dieser Zustand kann nicht nur unsere mentale und körperliche Gesundheit beeinträchtigen, sondern auch die Beziehungen zu unseren Mitmenschen belasten. Wer sich nie ausklinkt, ist irgendwann emotional nicht mehr anwesend. Selbst dann, wenn wir physisch bei der Familie oder Freunden sitzen. Und das führt zu einem Gefühl der Isolation, Entfremdung und dem Verlust echter Verbundenheit.


Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass wahre Verbindung nicht durch ständige Online-Präsenz entsteht, sondern durch bewusste, tiefgehende Begegnungen. Genau deshalb lautet mein Motto: Mehr echte Verbundenheit, weniger Bildschirm.


Wie Ihr aus diesem Kreislauf ausbrechen könnt - Erste Schritte zur digitalen Balance

Der Weg zu mehr digitaler Balance beginnt mit dem Bewusstsein dafür, wie sehr die ständige Erreichbarkeit Euer Leben beeinflusst. Oft unterschätzen wir die Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, bis wir merken, dass wir innerlich ausgebrannt sind. Doch es gibt Wege, um die Kontrolle zurückzugewinnen:


1 - Setzt klare Grenzen

Entscheidet bewusst, zu welchen Zeiten Ihr erreichbar sein möchtet und wann nicht. Das bedeutet auch, Grenzen zu kommunizieren. Sei es gegenüber den Arbeitgebenden, Kolleginnen und Kollegen oder im Freundeskreis. Es ist völlig in Ordnung, "nein" zu sagen und den Feierabend als solchen zu genießen.


2 - Schaltet Benachrichtigungen aus

Ich selbst habe keine Push-Benachrichtigungen und alle Nachrichtentöne ausgeschaltet. Somit bekomme ich eingehende Nachrichten erst mit, wenn ich bewusst auf das Display schaue.

Push-Benachrichtigungen und akkustische Signale sind ständige Störfaktoren, die uns immer wieder aus dem Flow, aus dem Hier und Jetzt reißen. Schaltet alle unwichtigen Benachrichtigungen ab und entscheidet selbst, wann Ihr Euch mit Euren Geräten auseinandersetzen möchtet. So übernehmt Ihr die Kontrolle darüber, wann Ihr Euren Fokus auf digitale Medien lenken wollt.


3 - Plant gezielte Offline-Zeiten

Legt Zeiten fest, in denen Ihr ganz bewusst offline seid. Sei es für eine Stunde am Abend oder ein ganzes Wochenende. Diese bewussten Pausen helfen Eurem Nervensystem, sich zu regenerieren und geben Euch Raum, um Euch wieder auf das Wesentliche zu besinnen.


4 - Nutzt den "Nicht stören"-Modus

Dieser Modus auf dem Smartphone kann helfen, ungestörte Arbeitsphasen zu schaffen oder den Feierabend wirklich zum Abschalten zu nutzen. Schafft Euch Zeiträume, in denen Ihr Euren Fokus voll und ganz auf das lenken könnt, was Euch wirklich wichtig ist.


5 - Übt achtsame Nutzung

Überlegt jedes Mal bewusst, ob und weshalb Ihr Euer Smartphone oder das Notebook nutzen möchtet. Fragt Euch: »Was möchte ich erreichen? Bringt mich das gerade weiter?« So vermeidet Ihr zielloses Scrollen, das oft nur zu Frust und Verzweiflung führt und schafft es, Eure digitalen Gewohnheiten Schritt für Schritt bewusster zu gestalten.


Individuelle Unterstützung für Privatpersonen

Wenn Ihr das Gefühl habt, dass Ihr trotz dieser Maßnahmen nicht aus dem Kreislauf herauskommt, gibt es für Euch spezielle Angebote, die auf Eure individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind. Ich begleite Euch dabei, einen gesunden Umgang mit den digitalen Medien zu finden und entwickle gemeinsam mit Euch Strategien, die helfen, den Stress dauerhaft zu reduzieren.


Von der persönlichen Beratung bis hin zu Hilfe zur Selbsthilfe - diese Angebote sind darauf ausgelegt, Euch auf dem Weg zu mehr innerer Ruhe und digitaler Balance zu unterstützen.



Was können Unternehmen tun?

Auch im beruflichen Umfeld können Maßnahmen getroffen werden, um die digitale Balance zu fördern. Klare Regeln zur Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeiten oder die Einführung von "Offline-Zeiten" schaffen Raum für Entspannung und Regeneration. Flexibles Arbeiten, bei dem Mitarbeitende selbst entscheiden können, wann und wie sie ihre Aufgaben erledigen, kann ebenfalls einen positiven Effekt haben.


Ein weiterer, wichtiger Schritt ist die Sensibilisierung der Führungskräfte: Unternehmen sollten auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter achten und ein Vorbild für einen gesunden Umgang mit digitaler Kommunikation sein. Führungskräfte, die selbst immer erreichbar sind und dies von ihren Mitarbeitenden erwarten, schaffen ein Umfeld, das Stress fördert und die Produktivität mindert.


Speziell für Unternehmen biete ich Programme an, die dabei unterstützen, die digitale Balance im Team oder im gesamten Unternehmen zu fördern. Diese Programme beinhalten Workshops, Beratungen und individuelle Lösungen, um ein gesundes Arbeitsklima zu schaffen, das die Zufriedenheit und Effizienz aller steigert. Ziel ist es, ein Bewusstsein für den achtsamen Umgang mit digitalen Medien zu schaffen und eine Arbeitskultur zu etablieren, die allen langfristig zugutekommen.



Bereit für Veränderung?

Die Wiederherstellung Eurer Balance ist möglich. Nehmt Euch die Zeit, um herauszufinden, welche Veränderungen Euer Leben positiv beeinflussen können. Ein bewusster Umgang mit digitalen Medien ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern vor allem eine Frage der Selbstfürsorge und Achtsamkeit.

Falls Ihr dabei Unterstützung braucht, bin ich gerne für Euch da. Gemeinsam entwickeln wir Strategien, die Euch helfen, Eure digitale Balance wiederherzustellen und langfristig ein Leben in Einklang zu führen.


Kontaktiert mich gerne für ein unverbindliches Gespräch und weitere Informationen.


Ich freue mich auf Euch!

Mehr echte Verbindung, weniger Bildschirm – beginnt Euren Wandel heute

P.S.

Die ständige Erreichbarkeit stresst – und das nicht nur uns Menschen. Vielleicht sollten wir uns von den wahren Meistern der Gelassenheit eine Scheibe abschneiden. Denn was tun Katzen, wenn es ihnen zu viel wird? Richtig: Sie schalten ab, ignorieren uns und liegen einfach quer über der Tastatur.

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